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Samstag, 25. Juni 2016

Die Spätfolgen der Beziehung für Michael

Die Beziehung zwischen Hanna und Michael war nicht von  Dauer. Dies ist auch nicht unerwartet, angesichts des großen Altersunterschiedes. Im Laufe der Beziehung hat sich Michael zunehmend emanzipiert und von ihr weg entwickelt.  Er hat sich wieder einen eigenen Freundeskreis erschlossen und pflegt dann auch Kontakte zu gleichaltrigen Mädchen, wie zum Beispiel zu Sofie.

Dennoch hat die Beziehung für Michael viele, zum Teil auch sehr unangenehme Auswirkungen. Im Laufe der Beziehung hat er Schuldgefühle, da er das Gefühl hat Hanna zu verleugnen. Er denkt er verrät sie, da er seinen Freunden nicht von ihr erzählt und sich mit ihr ein heimliches Doppelleben aufgebaut hat.



Spätfolgen für Michael

Die Beziehung zu Hanna hat besonders Michael sehr tief geprägt. Er hat bei späteren Freuden immer wieder versucht ähnliche Gefühle her zu stellen, wie er diese bei Hanna hatte. So versuchte er spätere Freundinnen zu überreden genau wie Hanna Seidenstrümpfe an zu ziehen. Seite 17. Diese konnten das aber meist nur unzureichend nachstellen was ihm Hanna damals gegeben hat.


Hanna weckt in ihm bereits nach ihrer ersten Begegnung sexuelle Wünsche. Er hat Samenergüsse im Traum und dies bereitet ihm nicht nur Freude, sondern auch Schuldgefühle. Seite 20.

Zwischen Hanna und Michael kommt es auch gelegentlich zu Unstimmigkeiten. Er unterwirft sich in ihrem ersten gemeinsamen Streit. Dieser bricht aus, als Michael Hanna in seinen Ferien bei der Arbeit besuchen will und sie ihn aber ignoriert.  Seite 50

Seine späteren Freundinnen müssen unter den Spätfolgen der Beziehung zu Hanna leiden. So ist er später kalt und dies bekommt auch Sophie zu spüren. Diese zeigt sich entgeistert über Michaels fehlende Emotionen und  fragt ihn was bloß mit ihm geschehen sei.

Auch Michaels spätere Ehe scheitert.  Er erkennt, dass seine Liebhaberinnen wenigstens ein bisschen so wie Hanna sein müssen, damit er sie lieben kann. Sie müssen ein wenig so riechen wie sie oder sich so anfühlen. Sonst kann er sich nicht auf sie einlassen. 

Freitag, 24. Juni 2016

Entwicklung Hanna

Hanna macht im Laufe des Romans eine große Veränderung durch. Wir haben aber auch Eigenschaften, welche sie das gesamte Buch hinweg konstant zeigt.

Man muss zudem unterscheiden, ob man sich Hannas Geschichte im Buch anschaut oder ob man Hannas Entwicklung auf ihre Lebenszeit hinweg betrachten will. Die Geschichte wird zwar linear erzählt, aber man erfährt über Hannas Vorleben erst im zweiten Teil des Buches.

Am Anfang erleben wir Hanna als die ordentliche und aufgeräumte Straßenbahnwärterin. Diese hat im mittleren Alter von über 30 Jahren eine Affäre mit einem Minderjährigen. Doch innerhalb dieser Beziehung zeigt sie sich, wie nicht anders zu erwarten, als überlegen und reif. Sie dominiert Michael nicht nur in erster Linie sexuell, sondern bestimmt auch die Art und den Ablauf ihrer gemeinsamen Treffen. Hanna hat es in der Hand wie die Treffen ablaufen und welche Inhalte diese Treffen haben. Sie bestimmt, dass sowohl jedes Mal gebadet wird, als auch vorgelesen wird. Erst als das ungleiche Paar einen gemeinsamen Trip mit dem Fahrrad macht kehren sich die Verhältnisse um. Hier überlässt Hanna Michael komplett die Führung. Er ist nicht nur für die Routenplanung verantwortlich, sondern wählt auch alles andere aus.

Hier erleben wir jedoch auch einmalig eine vollkommen neue Verhaltensweise an Hanna. Sie ist vollständig außer sich, als es darum geht, dass Michael sie alleine am Urlaubsort zurück lässt, um etwas zu besorgen. Den hinterlegten Zettel kann sie ja nicht lesen.

Vor ihrer Zeit im Konzentrationslager

Wir erfahren wenig über ihre Kindheit und Jugend. Dies ist auch ganz gut, sonst wäre es zu einfach festzustellen, dass sie vermutlich aus wirtschaftlichen Nöten nicht Lesen und Schreiben konnte und man wäre versucht ihre NS Vergangenheit mit pseudo psychologischen Erklärungen zu entschuldigen. Die Vergangenheit ist oft ein Schlüssel zur Erklärung von Verbrechen, jedoch ist das in diesem Falle der Erkenntnis eher hinderlich.

Erst im Prozess erfahren wir wirklich Einzelheiten über die Dame, die wir bereits den gesamten ersten Teil zu kennen glaubten. Nach ihrer Zeit bei Simens in Berlin wechselt sie zur Arbeit im Konzentrationslager. Man kann ihr diesen Wechsel vorwerfen, ja er wirkt fast wie eine Tat aus Überzeugung, denn schließlich hatte man ihr bei Simens eine Stelle als Vorarbeiterin angeboten. Erst wenn man berücksichtigt und erkennt, dass Hanna nicht lesen kann, wird klar, dass dies der Grund für sie war die Beförderung nicht an zu nehmen.

Man erfährt im Prozess auch , dass Hanna sehr häufig umgezogen ist und sich oft neu orientiert hat. Warum das so war und welche Gründe dahinter stecken erfährt man aber nicht.

Vor Gericht

Im Gerichtssaal erlebt man etwas von der Hanna, die man bereits bei Michael kennen gelernt hat. Sie ist eine sehr ordentliche und reinliche Frau und das verwendet sie auch immer wieder als Rechtfertigung für ihre Handlungen. So habe man die alten Gefangenen umgebracht, um Platz für die neuen Insassen zu schaffen. Die Häftlinge in die Kirche zu sperren diente auch dazu Ordnung zu schaffen und Struktur hinein zu bekommen.

Insgesamt bleibt sie ihrer Linie treu. Sie ist verschlossen, verhält sich würdig und sehr zurückhaltend, wenn es darum geht intime Details über sich selbst zu offenbaren. Sie versucht es auch um jeden Preis zu vermeiden, dass jemand erfahren könnte, dass sie weder lesen noch schreiben kann.

In ihrer Haft

In der Haftzeit macht Hanna eine erstaunliche Entwicklung durch. Sie überwindet nicht nur ihre Probleme mit dem Lesen und Schreiben, sondern es gelingt ihr auch noch eine Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Vergangenheit zu beginnen. Dies vollzieht sich bei ihr auf mehreren Ebenen, sie ist zum Einen in der Lage Michael endlich einmal zu antworten, auch wenn sie von ihm keine Erwiderung erhält. Zum Anderen kann sie sich in die Literatur der Opfer und (Mit)täter einlesen und so ihre eigene Vergangenheit besser reflektieren.

Mittwoch, 22. Juni 2016

Hannas Auseinandersetzung mit den Konzentrationslagern und den Tätern / Opfern

Hanna Schmitz diente als Aufseherin im Konzentrationslager Auschwitz und auch in einem anderen Lager, bevor sie sich mit den verbliebenden Gefangenen auf einen Todesmarsch auf die Flucht vor den heranrückenden Russen begab. Sie wurde in einem Prozess ( Teil 2 ) zur Höchststrafe verurteilt und musste sehr lange in ein Gefängnis. Welche Auseinandersetzung in diesem Rahmen für sie mit der Zeit Nationalsozialismus statt gefunden hat wollen wir in diesem folgenden Beitrag kurz darlegen. 

Welche Gedanken Hanna zu ihrer Täterschaft, der Thematik der Schuld und der Frage der Verantwortung hatte, das lässt der Autor Schlink uns nicht wissen. Es zeigt sich aber, dass sich Hanna in ihrer Haftzeit sehr wohl mit der geschichtlichen Wahrnehmung ihrer eigenen Erfahrungen befasst hat. Zu den Werken, welche sie in der Zelle aufbewahrt gehören neben jüdischen Autoren und Deutschen auch Fachbücher zu der Thematik der Konzentrationslager.

In ihrem Bücherregal finden sich Bücher der folgenden AutorInnen, die ich auch noch einmal in einem gesonderten Beitrag kurz erklärt und besprochen habe: Primo Levi, Elie Wiesel, Tadeuz Borowski, Jean Amery,   Rudolf Höss und Hannah Ahrendt. Wie man sieht las Hanna fachlich anspruchvolle Literatur, die wohl selbst für viele ohne den Hintergrund des Analphabetismus schon schwer zu lesen sein dürften. Sie hat sich also sehr viel Mühe gegen sich mit den geschichtlichen Zusammenhängen aus vielerlei Blickwinkeln auseinander setzen zu können.

Wie sie selbst das alles gesehen hat und welche Einstellung sie zu ihrer Verurteilung und ihrer früheren Tätigkeit und Schuldigkeit hat, das erfahren wir im Buch "Der Vorleser" nicht, sondern können nur mit Hilfe der Bücher die sie las auf ihre Einstellungen und ihren Reflektionsprozess schließen.

Dienstag, 21. Juni 2016

Michaels Besuch im Konzentrationslager

Im Buch "Der Vorleser" nimmt die Auseinandersetzung der Hauptperson Michael mit der nationalsozialistischen Vergangenheit seiner ehemaligen Geliebten Hanna einen großen Raum ein. Dies behandelt auch den Besuch im Konzentrationslager. 

Welches Konzentrationslager besucht Michael?
Ursprünglich wollte Michael das Konzentrationslager Auschwitz, im heutigen Polen besuchen. Dies ist aber nicht möglich, da er so kurzfristig kein Visum erhielt. Statt dessen fährt er ins Konzentrationslager Struthof ins Elsaß. Dieses besucht er zwei Mal.

Wann fährt Michael ins Konzentrationslager?
Michael fährt zwei Mal in das Lager. Das erste Mal fährt er dort hin, als der Prozess in welchem Hanna für ihre Tätigkeit in Auschwitz und für ihr Handeln auf dem Todesmarsch, vor Gericht steht eine Pause macht. In dieser Pause ist das Gericht in Israel, um die letzte Überlebende zu vernehmen. Die Tochter dieser Überlebenden hat auch ein Buch heraus gebracht und wird im letzten Teil noch einmal in Erscheinung treten. In dieser Pause ( Seite 144 ) fährt Michael nach Struthof. Auf dem Weg zum Konzentrationslager wird er von einem Fahrer mitgenommen mit dem sich zudem noch eine Diskussion entwickelt ( siehe Beitrag über den Fahrer ).

Wie erlebt Michael seinen ersten Besuch im Konzentrationslager?

Michael durchschreitet das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers und versucht sich das Grauen, welches sich dort abgespielt haben muss bildlich vor Augen zu rufen. Doch heute macht das Lager einen fast friedlichen Eindruck auf ihn.

Er versucht bemüht das dort erlebte Leid nachzufühlen oder wenigstens nach zu vollziehen, doch das gelingt ihm nicht. Er schließt sogar seine Augen, um dem Gefühl näher zu kommen. Das ihm der Versuch der Einfühlung misslingt erfüllt ihn mit Scham.

Was geschieht bei Michaels zweitem Besuch im Konzentrationslager

Michael sucht das Lager ein zweites Mal auf. Diesmal ist es geschlossen. Er erinnert sich bei diesem erneuten Besuch an seinen ersten Besuch hier. Beim Essen gehen denkt er an Hanna und versucht ihre Verbrechen zugleich zu verstehen und zu verurteilen.

Er wirft noch ein interessantes Schlaglicht auf die Sicht eines Deutschen, der die deutsche Geschichte am Ort des Geschehens ergründen will: Es scheint ihm nicht richtig im Elsaß umher zu gehen. Er fühlt sich fast so als habe er kein Recht dort zu sein oder als sei dies unangemessen. 

Samstag, 18. Juni 2016

Frauen als Sexualstraftäter

In dem Buch "Der Vorleser" von Bernhard Schlink hat der 15 jährige Michael Berg eine Liebesbeziehung zu der über 30 Jahre alten Hanna Schmitz. Ob man hierbei von einer Liebesbeziehung sprechen kann oder ob es sich einfach um sexuellen Missbrauch handelt, das wird in einem eigenen Beitrag kritisch beleuchtet. Hier soll es um die realen Vorgänge gehen, die dem literarischen Stoff entsprechen. Es gibt nämlich weit aus mehr Frauen als man denkt, die sexuelle Handlung gegen den Willen von ihren Opfern vornehmen oder die die Unmündigkeit ausnutzen, um sich an ihnen zu befriedigen.

Rollenbild und Sexualstraftaten

Fragt man viele Menschen über ihre Meinung zu dem Verhältnis zwischen Hanna und Michael so bekommt man nicht selten die Antwort, dass es sich dabei um eine sexuelle Initiation gehandelt hat. Begriffe wie "Milf Hunter" und er sei ein richtig krasser weil er sie eine ältere "geregelt" hat sind hierbei nicht selten. Dem liegt eine von pornografischen Inhalten verklärte Sicht zu Grunde, die durchaus Gefahren birgt.

Würde man die selben Leute fragen was sie über das Verhältnis eines 35 jährigen Mannes zu einem Mädchen in Michaels Alter denken bekäme man sicher andere Antworten.

Dies zeigt wie unterschiedlich Sexualität nach Geschlechtern eingeteilt ist. Männer haben Lust, nehmen sich was sie wollen, greifen an, dringen ein. Bei einer Frau lässt sich die Täterrolle nicht mit dem Bild der pflegenden, helfenden, nehmenden Rolle vereinbaren, die wir Frauen gesellschaftlich zusprechen.

Frauen missbrauchen anders als Männer

Hat man den klassischen männlichen Straftäter im Kopf so ist es meist ein Mann der sich seine Opfer mit Gewalt holt und mit ihnen sexuelle Handlungen durchführt. Während Männer häufiger zu aggressiver sexueller Gewalt neigen verstecken Frauen ihre Missbrauchshandlungen häufig. Frauen verstecken ihre sexuellen Übergriffe oft hinter pflegenden Handlungen wie Waschen oder Eincremen. Oft wird auch vorgegeben, dass sie den Körper nach Verletzungen oder Problemen absuchen.

Wie viele weibliche Sexualstraftaten gibt es?
Die Anzahl der Straftaten durch Frauen ist in diesem Gebiet auffallend gering. Mit gerade einmal vier Prozent Anteil an den Straftaten könnte man sie als fast nicht vorhanden, bzw. als Einzelfälle abtun ( Quelle http://www.e110.de/sexueller-missbrauch-durch-frauen/). Doch dieser geringe Anzahl an den Straftaten ist nicht unbedingt daraus zu erklären, dass weniger Straftaten statt finden würden. Vielmehr ergibt sich diese Zahl dadurch, dass die Dunkelziffer der weiblichen Täter höher liegt, als dies bei den männlichen Tätern der Fall sein kann.

Tabu Frau als Täter

Der Verein Zartbitter eV, welcher sich mit Sexuellem Missbrauch und dessen Folgen seit Jahren intensiv auseinander setzt, geht davon aus, dass die Quote der Täterinnen weitaus höher ist. Sie schätzen, dass rund 20 Prozent bis  ein Viertel aller Sexualstraftaten an Kindern oder Jugendlichen von Frauen vorgenommen werden. http://www.e110.de/sexueller-missbrauch-durch-frauen/
http://www.kbbe.de/informationen/missbrauch/sexueller-missbrauch-durch-frauen/.

Leider werden nur ein kleiner Teil dieser Taten angezeigt, da Frauen als Täter noch immer ein Tabu sind. So trauen sich die Betroffenen nicht sich an die Polizei oder an zuständige Behörden zu werden und die Taten bleiben ungestraft.

Wer Hilfe sucht, der findet sie hier

Kostenlos und anonym ( taucht nicht auf der Telefonrechnung auf )
kostenfreie Telefonnummer, die 116 111 ist das  KINDER und Jugendtelefon

Zartbitter e.-V- http://www.zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/Aktuell/100_index.php

Kinderschutzbund http://www.dksb.de/content/start.aspx

Freitag, 17. Juni 2016

Darstellung der Opfer in Der Vorleser

Der Vorleser ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch ein Werk welches sich mit den Opfer- und Tätergeschichten und Rollen der Zeit des Nationalsozialismus auseinander setzt. Dabei geht es auch darum, dass nicht nur viel über die Täter, vertreten durch die Figur Hanna Schmitz, gesprochen wird, sondern dass auch die Opfer in dem Werk vertreten sind. 

Die Opfer des Nationalsozialismus wurden getötet, verfolgt, verleumdet und mussten viele Erniedrigungen über sich ergehen lassen. Über diese erfährt man im Einzelnen im Buch wenig. Jedoch sind die Opfer durch die Mutter und Tochter, welche ansonsten namenlos bleiben, im Buch vertreten. Bei Mutter und Tochter handelt es sich um Juden, welche zu der am stärksten verfolgten Gruppe im dritten Reich gehören.

Mutter und Tochter waren auf dem Todesmarsch dabei als Hanna und ihre Mitangeklagten das Lager räumten. Sie waren genau wie die anderen Opfer in der Kirche eingesperrt, als die Bomben für das ausbrechende Feuer sorgten. Leider waren sie die Einzigen, die diese Nacht überlebten, denn sie retteten sich auf eine Empore und wurden am nächsten Tag von Dorfbewohnern aufgefunden.

Noch während der Zeit der Prozesse hat die Tochter ein Buch über das Erlebte geschrieben. Michael urteilt über das Buch sehr kritisch, er findet es wenig empathisch und macht deutlich, dass es einen großen Abstand zu den Ereignissen schafft.

Die Mutter und Tochter erleben in dem Leben nach dem Prozess einen exemplarischen Werdegang. Die Tochter lebt in New York in wohlhabenden Verhältnissen, während die Mutter während des Prozessen in Israel war. Dort flog das Gericht extra hin, um sie an zu hören.

Die Tochter hat ein persönliches Gespräch mit Michael, da dieser ihr die 7000 DM von Hannas Ersparnissen aushändigt. Hierbei wird deutlich, dass die erlittenen Wunden tief sitzen. Sie weigert sich Hanna Absolution zu erteilen. Dies wäre der Fall, wenn sie das Geld von Hanna, was als Wiedergutmachung verstanden werden könnte, annähme. Das möchte sie auf keinen Fall und wehrt sich auch gegen diesen Eindruck.

In Hanna sieht die Tochter nur die Täterin. Sie betont noch einmal was für eine brutale und gewalttätige Frau Hanna war und welches Leid sie über ihre Opfer gebracht hat. Die Beziehung zwischen Michael und Hanna sieht sie auch genau aus dieser Perspektive. Sie zeigt in wenigen Sätzen sehr scharfsinnig auf welchen nachhaltig negativen Einfluss Hanna auf Michaels gesamtes späteres Liebesleben hatte. Sie macht Hanna auch dafür verantwortlich, dass Michael später keine weitere glückliche Beziehung erleben konnte.

Sie scheint aber zu erkennen  welche wichtige Rolle Hanna für Michael spielt. Die Tochter würdigt Hannas späte Einsicht, indem sie Hanna die letzte Ehre zugesteht: Die Spende über die 7000 Euro gehen nicht einfach nur an eine jüdische Organisation, sondern an eine Organisation gegen Analphabetismus, welche auch in ihrem Namen vorgenommen werden darf.

Damit zeigt die Tochter sehr viel Größe und Würde und viel mehr Menschlichkeit, als sie es einer Täterin gegenüber müsste und sollte.

Sind die Opfer ausreichend gewürdigt?
Man kann dem Buch schon vorwerfen, dass die Darstellung der Opfer zu kurz und einfach gegriffen ist. Doch ich denke das ist auch nicht das, was mit diesem Buch bezweckt werden soll. Es gibt 100erte Bücher aus Sicht der Opfer, die in fast immer gleiche Weise das Leid und den Schrecken wiedergeben. Jedes dieser Bücher ist wichtig. Jedes dieser Bücher gibt es vollkommen zu Recht. Jedoch muss man anmerken, dass "Der Vorleser" dennoch nur eines jener Bücher geblieben wäre, hätte es nur diese Perspektive eingenommen. Das neuartige und Wichtige am Buch ist die Mehrdimensionalität: Hanna ist nicht nur die Bestie von Auschwitz, sie ist auch eine nette Nachbarin, die gute Helferin in der Not für Michael, die zerbrechliche und traurige Frau die nicht lesen und schreiben kann, die gewissenhafte Straßenbahnschaffnerin und vieles mehr.

Man kann dem Buch genau das vorwerfen, ja man warf dem Buch exakt dies vor. Das es die Täterin nicht ausreichend grauenerregend und schrecklich darstellt und das es nicht von einem Monster schreibt, sondern von einer liebenswerten und zerbrechlichen Frau. Doch das ist es ja, was all die Täter auch waren. Nur so kann man sich der Frage wie all das möglich war ehrlich nähern und möglicherweise eine Antwort bekommen. Nur so kann man erfahren wie in all den normalen, gütigen und höflichen Menschen diese Bestie zu Tage kommen konnten. 

Donnerstag, 16. Juni 2016

Über den Autor

Bernhard Schlink ist der Autor des vorliegenden Buches "der Vorleser". Schlink wurde am 6. Juli 1944 in Großdornberg geboren und ist ein deutscher Schriftsteller und Jurist. Der Sohn eine Theologie Professors, dessen Großvater Wilhelm Schlink ein bekannter Professor für Mechanik war und dessen Bruder an der Universität Freiburg als Professor für Kunstgeschichte bekannt wurde lebte in New York und Berlin.

Er ist Mitglied der SPD und studierte Jura sowohl in Heidelberg, als auch in Berlin, um 1975 in Heidelberg zu promovieren. Er habilitiert im Jahr 1981.

Alle Werke von Schlink im Überblick

Schlink erlangte nicht nur als Bestseller Autor von "Der Vorleser" Bekanntheit und Berühmtheit, sondern wurde auch als Jurist viel beachtet. Er war 2005 der Anwalt der Bundesregierung, als der Bundespräsident Köhler den Bundestag auflösen wollte, um damit Neuwahlen zu erzielen. Schlink ist auch Autor zahlreicher Fachpublikationen, welche sich zum Teil auch juristisch mit dem Nationalsozialismus auseinander setzen.

Als Schriftsteller begann Schlinks Laufbahn als Co Autor eines Krimalromans, welcher er in seinem freien Semester verfasste. Er schrieb gemeinsam mit Walter Popp Selbs Justiz, zu welchem er noch Nachfolger schrieb. Darin geht es um den ehemaligen Staatsanwalt Gerhard Selb, der seine eigene nationalsozialistische Vergangenheit reflektiert. Die Trilogie, welche daraus entstand erhielt zwar einige Aufmerksamkeit, gelangte aber nicht an Schlinks Bestsellererfolge von "der Vorleser" heran.

Der Vorleser war auch das erste Buch von Schlink, bei dem es sich nicht um einen Kriminalroman handelt. 1995 erschien der Vorleser und wurde ein internationaler Bestseller. Bis 2014 erhielt Schlink 12 Preise.
Sein Nachfolger Roman Liebesfluchten, der 2000 erschien, erfuhr auch ein großes Echo unter Kritikern und Lesern.

Kritiker bescheinigen Schlink eine "markellos schlichte Prosa"  und ordnen ihn in die Inhaltsliteratur ein. Man hält ihn heute für den wichtigsten Vertreter des Genres Inhaltsliteratur. 

Mittwoch, 15. Juni 2016

Hannah Schmitz Charkteristik

Im Mittelpunkt der Geschichte "Der Vorleser" von Bernhard Schlink, steht nicht nur der Ich Erzähler Michael, sondern auch Hanna. Diese ist zunächst seine Geliebte und begegnet ihm dann auf unerwartete Weise wieder. Was die Person der Hanna auszeichnet will ich in diesem Kurzreferat darstellen. Welche Entwicklung die Figur im Verlauf der Geschichte durchmacht wird in einem nachfolgenden Beitrag beschrieben. Hierbei können sich aber Überschneidungen ergeben, denn die Charakteristik umfasst auch einige Veränderungen, die die Person der Hanna im Verlauf des Buches durchmacht. 


Teil 1

Für eine bessere Übersicht habe ich die Charakteristik einmal nach Teilen untergliedert.

Hanna hilft Michael, als dieser auf Grund von seiner Gelbsucht erkrankt ist. Sie wäscht ihn zwar grob, ist aber hilfsbereit ( Teil 1 Kapitel 1)

Ihre Wohnung befindet sich in einem Mehrfamilienhaus. Bei ihrem zweiten Treffen trägt sie eine blaue Kittelschürze, hat blasse nackte Arme und schulterlanges aschblondes Haar, das von einer Spange zusammen gehalten wurde. Michael beobachtet sie und ihre Bewegungen unter Anderem auch bei der Hausarbeit. Ihm fällt auf, dass sie ihre Bewegungen langsam, aber konzentriert vollführt.

Sie hohe Stirn und hohe Wangenknochen, außerdem hat sei blaßblaue Augen und volle gleichmäßig geformte Lippen ohne eine Einbuchtung. Ihr Gesicht ist großflächig und freundlich, aber auch herb Seite 14.

Hanna ist zum Zeitpunkt des ersten Treffens über 30 Jahre alt und hat einen sehr üppigen Körper, den sie manchmal schwerfällig bewegt. Sie geht mit langsamen und schweren Schritt die Treppe hoch Seite 23.

Sie zieht sich vor Michael um, obwohl dieser verspricht ihr nicht beim Umziehen zu zu sehen macht er es trotzdem Seite 25. Sie hat sich bereits nackt ausgezogen, als er sich nach dem Kohleschleppen in der Badewanne frisch machen will. So kann man also sagen, dass die Initiative für den Geschlechtsakt von ihr ausgeht.

Hanna ist ein sehr reinlicher Mensch ( Von peinlicher Sauberkeit ) Seite 33,

Für Hanna spielt Bildung eine wichtige Rolle. Sie lässt sich nicht nur regelmäßig von Michael vorlesen, sondern schmeißt ihn auch raus, als er verkündet das es sich nicht mehr lohnt zur Schule zu bleiben, da er ohne hin sitzen bleiben wird. Seite 36. Sie arbeitet als Straßenbahnschaffnerin und nimmt ihren Job sehr ernst. Seite 37. Als Michael sie in seinen Ferien auf der Arbeit besucht ist sie keinesfalls erfreut, sondern kalt und abweisend ( Seite 50).


Als die beiden Liebenden eine Reise machen wollen ist sie aufgeregt, vermutlich weil sie ihren gewohnten Rahmen verlässt ( Seite 51 ) . Anders als sonst überlässt Hanna Michael auf ihrer gemeinsamen Reise voll und ganz die Initiative und Planung der Reise ( Seite 54 ). Hanna ist eine sehr kontrollierte Person, die nur einmal die Fassung verliert. Michael will wegfahren, um etwas zu holen und lässt Hanna im Zimmer zurück. Er hinterlässt ihr eine Nachricht auf einem Zettel. Als er wieder kommt ist diese völlig außer sich und schlägt ihn sogar. Sie zeigt auch eine völlig entgleiste Mimik :"Aufgerissene Augen, aufgerissener Mund ( Anapher ).
Außerdem gibt sie krächzende und kehlige Laute von sich Seite 55.

Ansonsten ist Hanna leistungsfixiert Seite 56 und reflektiert auch die gelesene Literatur. Sie konsumiert diese nicht nur, sondern lässt sich von ihr inspirieren und diskutiert über die Werke. So regt sich sich sehr über den Held aus dem Werk "Aus dem Leben eines Taugenichts auf" und wirft ihm seinen Leistungsunwillen vor ( Seite 56 ).

Bildung scheint Hanna sehr zu faszinieren, so steht sie vor dem Bücherregal von Michaels Vater und streicht andächtig über die Rücken der Bücher  ( Seite 60). Ihren ersten Theaterbesuch in ihrem Leben hat sie bei Kabale und Liebe, gemeinsam mit Michael. Diesen genießt sie sehr und auch das gesamte Drumherum gefällt ihr ( Seite 69)

Man kann zudem noch erwähnen, dass sie sehr durchtrainiert ist und sehr muskulöse Waden hat  ( Seite 69 ).

Obwohl Michael und Hanna eine intime Beziehung zueinander haben verschweigt sie ihm was sie in ihrer Freizeit macht. Sie beantwortet seine Fragen diesbezüglich auch nicht Seite 75). Was Hanna außerhalb ihrer Beziehung tut ist für Michael ein Rätsel. Sie verschwindet manchmal tagelang und ist launisch. So ist sie manchmal mürrisch und ablehnend und dann wieder nochmal Seite 77. Sie ist es auch, die ihn zu seinen Freunden ins Schwimmbad schickt.

Am Ende des ersten Teiles wird zudem noch deutlich, dass Hanna zwar zu bemerken scheint, dass sich Michael von ihr entfernt, dem jedoch hilflos gegenüber steht. Hanna verschwindet dann spurlos und ohne Michael darüber zu informieren oder über ihren Verbleib in Kenntnis zu setzen.

Teil 2

Der zweite Teil beginnt zunächst mit Ausführungen über Michaels Leben, das ohne Hanna von Statten ging: Wie es Hanna in dieser Zeit erging, was sie machte und mit wem erfahren wir nicht. Wir sehen Hanna nur als Angeklagte im Gerichtssaal wieder. Hier schaut sie Michael aber während der gesamten Verhandlung nur ein einziges Mal an ( Seite 95). Sie bleibt immer im Gerichtssaal und auch an den Pausen verlässt sie ihren Platz nicht. Seite 95. Sie hält den Kopf sehr hoch und ist wenn es um sie geht merklich aufmerksam. Wenn eine ihrer Eingaben oder Erwiederungen misslingt, dann sinkt der Kopf sichtbar und die hängenden Schultern spiegeln ihr Versagen körpersprachlich wieder. Seite 104. Das Gericht wirft ihr vor bei den Selektionen an der Rampe in Auschwitz mitgewirkt zu haben und zudem noch in der Bombennacht für den Tod der Häftlinge verantwortlich zu sein.

In dieser Nacht befand sich Hanna Schmitz mit den Mitangeklagten auf dem Rückzug vor den Allierten Truppen. Alle Gefangenen des Lagers hatte sie bei sich und diese in eine Kirche gesperrt. Als die Bomben fielen geriet auch die Kirche unter Feuer und die meisten der darin gefangenen Häftlinge starben jämmerlich. Ihr wird vorgeworfen Nichts zu deren Rettung unternommen zu haben.

Durch das Gericht erfahren wir viele Hintergründe und Daten von Hanna. Sie wurde am 21. Oktober 1922 in Hermannstadt geboren und war somit zum Zeitpunkt des Prozess 43 Jahre alt. Sie hatte bis zum Herbst 1943 eine Anstellung bei Simens in Berlin, die sie freiwillig aufgab. Das großzügige Angebot Vorarbeiterin bei Simens zu werden hielt sie nicht in Berlin, statt dessen wurde sie Aufseherin in Auschwitz. Bis zum Frühjahr 1944 war sie in Auschwitz und Winter 1944 / 45  war sei bei Krakau. Mit den Gefangenen aus diesem Lager zog sie auf der Flucht vor den Allierten gen Westen und war bis zum Kriegsende in Kassel. Hier war sie dann weggezogen in Michaels Heimatstadt. In dieser bliebt sie ganze acht Jahre - was auch die längste Zeit war die sie an einem Ort verbracht hatte ( Seite 92).

Vor Gericht macht sie aus mehreren Gründen einen schlechten Eindruck.Zum Einen lässt sie keine Aussagen einfach so stehen, wenn sie denkt, dass ihr Unrecht getan wird, zum Anderen sorgt sie auch bei den Mitangeklagten Frauen für viel Unmut. Sie drückt sich zudem auch manchmal ungeschickt aus. So sagt sie sie wollten Platz schaffen für die Neuen als man sie nach dem Grund für die Tötungen fragt ( Seite 106). Den Richter bringt sie in starke Verlegenheit, als sie diesen fragt was er an ihrer Stelle getan hätte Seite 107.

Als die Frage aufkommt wer eine Dienstanweisung bzw. einen Bericht über die Bombennacht verfasst hat nimmt Hanna die gesamte Schuld auf sich, nur um nicht zugeben zu müssen, dass sie weder lesen noch schreiben kann. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Hanna trotz Michaels mutigem Eingreifen beim Richter ( er hat ihm Hannas Analphabetismus gestanden ) die Höchststrafe und die höchste unter den Angeklagten verhängte Strafe erhält. Seite 124. Trotz dieses Schuldeingeständnis gibt sie aber nicht auf, sondern kämpft weiter für sich und ihre Rechte 131.

Mit ihrem Auftreten und ihren Fragen eckt sie stark an. Sie wird zum Sündenbock gemacht, unter anderem nutzen auch die Anwälte der anderen Angeklagten ihr ungeschicktes Auftreten aus. Seite 111. Ihr Anwalt nutzt gute Gelegenheiten nicht. Als es zur Sprache kommt, dass Hanna manchmal zarte und junge schutzbedürftige Mädchen zu sich kommen lies um sich von ihnen vorlesen zu lassen nutzt dieser das nicht für eine mögliche Entlastung seiner Mandantin ( Seite 112 ).

Erschwerend kommt noch dazu, dass Hanna sich auch rhetorisch als nicht sehr gewandt erweiste. Sie stammelt viel ("Wir hatten... wir hatten...") und formuliert immer wieder ungünstig. Sie wussten nicht wie sie Ordnung hereinbringen sollten, war eine ihrer Formulierungen S112

Bei der Urteilsverkündung verstärkt sich der negative Gesamteindruck noch. Hanna kommt zur Verhandlung in einer Uniform, welche alle Prozessteilnehmer an eine SS-Uniform erinnert. Ihr Blick nach der Verkündung des Urteils sagt für Michael alles: Sie wirkt hochmütig, verletzt, verloren und unendlich müde auf ihn.

Teil 3

Hanna sitzt im dritten Teil im Gefängnis. Hier hat sie das Schreiben erlernt und schreibt ihrer einzigen Bezugsperson in Freiheit - Michael. Dies macht sie mit einer Schrift, die einer Kinderschrift gleicht, wo aber erkennbar ist, dass sie sich jedes Wort hart erarbeiten musste Seite 177.

Sie ist in den Jahren sichtbar gealtert. Sie hat nun graue Haare und tiefe Furchen. Ihr körperlicher Zustand ist noch fülliger geworden, sie hat sogar einen schweren Laib bekommen. Eine Lesebrille ziert ihr Gesicht. Als Michael sie im Gefängnis besucht fürchtet sie, dass nun mit dem Vorlesen Schluss sei Seite 188. Was noch blieb ist ihre junge Stimme Seite 191. Ihr frischer Duft, den Michael so an ihr liebte, war aber verschwunden. Hanna roch bei seinem Besuch wie eine alte Frau.

Hanna war stolz darauf ihren Analphabetismus überwunden zu haben und setzte sich auch viel mit dem Nationalsozialismus auseinander. Sie las hierzu die wichtigsten Bücher von Tätern und Opfern. Zudem sammelte sie Geld für die Tochter, diese hatte die Bombennacht in der Kirche gemeinsam mit ihrer Mutter überlebt, indem sie sich auf eine Empore der Kirche retten konnte. Seite 198

Hanna war bei den anderen Frauen im Gefängnis hoch angehen und lebte eher wie in einem Kloster. S196 Die Kassetten von Michael verlieh sie auch an andere Insassen.

Als Michael sie tot da liegen sah, wurde ihm klar, dass sie eigentlich jung aussah 198. 

Dienstag, 14. Juni 2016

Charakteristik Michael Berg

Michael ist die Hauptperson aus "der Vorleser" und zugleich auch der Ich Erzähler des Buches. Die Geschichte beginnt, als Michael 15 Jahre alt. Er hat vom Herbst bis zum Frühjahr die Gelbsucht. Er lernt durch sein spontanes Erbrechen in der Öffentlichkeit und Hannas beherztem Eingreifen Hanna kennen. Von seiner Mutter wird der Junge gezwungen sich bei der netten Frau für ihre Hilfe zu bedanken und ist auch gleich von ihrem Anblick erregt. Seite 15. Als Hanna sich ihre Strümpfe anzieht fesselt ihn der Anblick sehr.

Er denkt nach und kommt zu dem Ergebnis dass  nachdenken und nach dem Ergebnis seiner Gedanken zu handeln zwei verschiedene Dinge sind ( Seite 21 bis 23 ).
So sehr, dass er auch spätere Freundinnen bittet dies nach zu stellen und auch solche Strümpfe für ihn zu tragen. Michael ist durch seine Krankheit von seinen Freunden entfernt ( Teil 1 Kapitel 5 ) und so nimmt ihn die Verbindung zu Hanna noch mehr ein. Er hat Schuldgefühle, denn er hat feuchte Träume in Bezug auf sie. Er "will" sie und so wollte er auch die sündige Tat die darauf folgte ( Teil 1 Kapitel 5 ) .  Mit Hanna hat Michael auch seine ersten leidenschaftlichen sexuellen Erfahrungen und "schreit vor Lust" bei seinem ersten Mal ( Seite 27)

Er findet Hanna sehr schön und hat sich auch aufrichtig in sie verliebt. Als er Hannas Blicke auf ihn bemerkt wird er rot. Ihr gegenüber ist er jedoch nicht vollständig ehrlich, er behauptet 17 Jahre alt zu sein und ist geschmeichelt, dass sie ihm das auch glaubt Seite 35.

Michael hat weder einen großen Ehrgeiz das Schuljahr noch zu schaffen, noch glaubt er wirklich an sich. Seite 37. Doch Hanna ermutigt ihn den Versuch zu wagen und wird auch sehr wütend, als sie erfährt, dass Michael sich so hängen lassen will. Er schafft es aber doch versetzt zu werden.

Er trägt die eleganten Anzüge seines Onkels auf Seite 38, hat auch insgesamt keine Zu8kunftspläne mit Hanna, sondern lebt mehr jeden Tag für sich. Seite 40. Er stellt sich aber schon vor wie die Beziehung in fünf oder zehn Jahren sein könnte.

Um mit Hanna Zeit zu verbringen ist er bereit zu lügen und er stielt sogar ein Geschenk für seine kleine Schwester, um mit Hanna Zeit verbringen zu können. Seite 59 Er möchte sehr gerne Hanna zu sich nach Hause einladen, als seine Eltern im Urlaub sind. Darum ist es wichtig für ihn, dass seine kleine Schwester zu Freunden geht, so dass er Hanna bei sich empfangen kann.

Wider Erwarten schafft Michael das neue Schuljahr und er wird versetzt. Der Beginn des nächsten Schuljahres stellt für ihn eine Zäsur dar. Zum Einen entfernt er sich von Hanna, zum Anderen lernt er gleichaltrige Mädchen kennen und diese gewinnen an Bedeutung für sein Leben. So ist Sophie nun wichtig in seinem Leben ( Seite 63 ). Im Gegensatz zu den gleichaltrigen Jungen ist er im Umgang mit Mädchen sehr erfahren und selbstsicher Seite 64

Hanna vergleicht er mit einem Pferd. Er begründet die Wahl seines eigenwilligen Kosenamens für Hanna damit, dass er nichts Böses in ihr sieht und darum den Namen Pferd für angemessen hält.

In der Beziehung zu Hanna unterwirft sich Michael. Wenn es Streit gibt ist er auf der schwächeren Position und gibt nach.
Er ist sehr kreativ und schreibt sogar ein Gedicht für seine Angebetete, welches er rückblickend als wertlos betrachtet. "Als Gedicht war es nichts wert" Seite 57.

Seinen hohen Bildungsstand zeigt er, der Sohn eines Akademikers, auch durch die Wahl der Bücher. Zudem ist er auf dem Gymnasium wo er eine klassische altsprachliche Bildung erhält. Hier lernt er auch seinen musischen Geschmack aus zu bilden. Er entwickelt eine Vorliebe für Benn und Rilke Seite 57, was klar zeigt, dass er sehr gebildet ist.

Teil 2

Im zweiten Teil sieht Michael die Welt schon anders. Er hat auch einen anderen Blick auf Hanna, die nun nicht mehr seine Geliebte ist, sondern einfach die Angeklagte in einem politisch brisanten Prozess.

Doch zunächst berichtet er rückblickend wie schwierig es für ihn war sich innerlich von ihr zu trennen. Michael vermisst Hanna wirklich über alles. Er hat große Sehnsucht und ruft nach ihr im Schlaf. Er braucht lange um einen Abstand zu ihr zu gewinnen, doch nachdem ihm das gelungen ist verlebt er viele glückliche Jahre in der Schule und hat auch im Studium eine sehr schöne Zeit Seite 83. In dieser Zeit erlebt er auch eine gewisse Leichtigkeit.

Auch im Studium zeigt sich, dass Michael kein willensstarker Mensch ist, vielmehr studiert er rein aus Verlegenheit Jura und nicht aus einem inneren Drang heraus Seite 84.

Menschlich ist Michael nicht gut gelungen, so ist er innerlich kalt geworden. Er führt dies am Beispiel von Sophie an, mit der er nach ihrer Genesung von einer langjährigen Krankheit schläft. Auch sein Fehlverhalten seinem Großvater gegenüber führt er als Beispiel für seine "Kaltschnäutzigkeit" an. Dennoch ist er innerlich sentimental, so weint er bei traurigen Filmen Seite 85.

Er kommt zum Prozess, weil er diesen für seinen Professor dokumentieren soll. Die Studenten sollen den Prozess dokumentieren. Hier ist er zwar mit im KZ Seminar und dessen Gruppendynamik integriert, jedoch fehlt ihm der heftige Aufklärungseifer der 68er den seine Mitstudenten an den Tag legen. Seite 88. Er hinterfragt aber auch die nationalsozialistische Vergangenheit seiner eigenen Familie und befragt beispielsweise seinen eigenen Vater nach dessen Erfahrungen. Eigentlich war Michael aus reiner Neugier in dieses Seminar gekommen, nicht aus dem brennenden Bedürfnis für Aufklärung zu sorgen. Seine Mitstudenten nehmen ihn als distanziert und arrogant wahr.

Den Prozess beobachtet Michael scharfsinnig und genau. Er beleuchtet auch seine Gefühle rund um den Prozess und ist auch über sich selbst und sein Rechstverständnis verwundert. So erscheint es ihm natürlich und richtig, dass Hanna für ihr Verhalten im dritten Reich rechtlich zur Rechenschaft gezogen wird. Während der Verhandlung fühlt sich Michael wie betäubt und nimmt auch die anderen Teilnehmer als betäubt und abwesend wahr. Seite 95/96

Hanna stellt dem Richter die Frage wie dieser an ihrer Stelle gehandelt hätte. Die Antwort des Richters erscheint Michael nicht aussagekräftig und differenziert genug. Dieser macht einen hilflosen und kläglichen Eindruck auf ihn. Daran sieht man, dass Michael durchaus differenziert denkt, sehr philosophisch und sich auch mit dem Richter und den anderen Anwälten nicht kritiklos auseinandersetzt.

Michael hat zwar scheinbar eine enorme Distanz zu Hanna aufgebaut, jedoch nicht wirklich, denn er denkt viel über Hanna nach und erkennt auch seine Verantwortung gegenüber Hanna wenn es darum geht aufzudecken, dass sie nicht lesen oder schreiben kann ( Seite 129 ). Er erkennt eine Diskrepanz zwischen der Realität und der Vorstellung die er hat, bezüglich Hannas Verschwinden: Dies wird ihm aber erst rückblickend klar, als er den Ausführungen während des Prozesses lauscht ( Seite 129 ).


Im Prozess gewinnt Michael ein neues Bild von Hanna und er hat Schwierigkeiten die Bilder aus seiner eigenen Vergangenheit mit ihr mit den Bildern die von ihr als Aufseherin hat in Einklang zu bringen. Seite 141.  Im Prozess verfolgt er zwar jede Sitzung, traut sich aber nicht zu ihr zu gehen. Seite 153. Als ihm klar wird, dass Hanna Analphabetin ist schafft er es nicht den persönlichen Kontakt zu Hanna her zu stellen, jedoch ist es ihm so wichtig, dass er den  zuständigen Richter aufsucht Seite 153.

In Michaels Ausführungen wird zudem deutlich, dass er ein sehr distanziertes Verhältnis zu seinem Vater hat. Dieser ist Professor für Philosophie. Er fragt seinen Vater zwar um Rat, als es um Frage geht wie er sich in Bezug auf Hanna verhalten soll, nimmt es jedoch nicht ernst als sein Vater ihm anbietet er könne jederzeit wieder kommen und um Rat fragen. Zudem merkt er noch an, dass der Vater seinen eigenen Kindern Termine gab, als seinen sie beliebige Studenten.

Teil 3

Nach dem Prozess versucht Michael ein normales Leben weiter zu führen. Er legt aber gewissen Auffälligkeiten an den Tag. So zeigt er während der Ski Freizeit auf die er mit Mitstudenten fährt riskantes, fast schon selbst verletzendes Verhalten. Er fühlt sich seiner Generation nicht wirklich zugehörig und hat auch zu den 68er keine emotionale Verbindung.

Auf jener Freizeit lernt er Gudrun kennen, diese ist wie er in der juristischen Ausbildung. Während Gudrun genau weiß was sie will ist er eher aus Verlegenheit auf der Laufbahn des Rechtshistorikers gelandet. Er vergleicht Gudrun innerlich permanent mit Hanna, jedoch ist er zu verschlossen, um ihr von Hanna zu berichten. Die Ehe verläuft nicht erfolgreich, sie bekommen zwar eine gemeinsame Tochter, jedoch erfolgt die Scheidung in Julias fünftem Lebensjahr.

Michael hat in seiner Berufsfindung Schwierigkeiten. Er nimmt den Job als Rechtshistoriker nur an, weil dieser ihm auch angeboten wurde Seite 171.  Das Eintauchen in die Geschichte und in die Vergangenheit macht ihm aber Freude Seite 172 und Gudrun wirft ihm vor, dass auch dies nur eine Flucht sei.

Noch zehn Jahre nach Hanna hat Michael Schuldgefühle und sie beschäftigt ihn noch immer. So kommt es dazu, dass er ihre Geschichte aufschreibt.


Während Hannas Haftzeit bespricht Michael Kassetten. Zeitlich liegt dies nach der Trennung von seiner Frau Gudrun und Hanna wird eine Motivation für ihn.  Hier rüber führt er akribisch Buch, da er kein Werk erneut aufsprechen will. Daran sieht man, dass er sehr genau und akribisch ist. Auch das er ihr ganze vier Jahr lange Mittelungen überbringt ohne eine Antwort zu erhalten macht deutlich, dass Michael sehr viel Durchhaltevermögen hat. Seite 177. Als Hanna ihm dann doch endlich schreibt freut er sich sehr, nicht nur darüber eine Antwort bekommen zu haben, sondern auch darüber dass Hanna schreibt Seite 178. Dennoch schreibt er Hanna nie zurück, sein Vorlesen stellt er aber nicht ein, sondern hält es weiter nach dem gewohnten Schema durch ( Seite 178 ). Dabei richtet er sich nach keinem festen zeitlichen Takt, sondern folgt keinem Rhytmus. Er hebt aber alle ihre Grüße auf ( Seite 180 )

 Als die Direktorin ihn bittet sich um Hanna zu kümmern, da deren Entlassung bevor steht, ist es Michael scheinbar erstmal nicht recht. Er schiebt auch einen Besuch vor sich her Seite 183.

Als er sie besucht ist er über ihre Alterung erschrocken. Er vermisst den Geruch an ihr, den er so sehr geliebt hat Seite 185 und er findet, dass sie nun wie eine alte Frau riecht. Er reflektiert seine innere Abwehr Hanna gegenüber und stellt fest, dass er ihr keinen Platz in seinem realen Leben einräumen will. Dennoch richtet er ihr eine kleine Wohnung ein ( Seite 189) und fühlt sich in der Zeit vor ihrer Entlassung gehetzt und gestresst ( Seite 190 ). Als Hanna stirbt trauert er um sie ( Seite 193)

Nach Hannas Tod beschäftigen ihn noch lange Gedanken und Schuldgefühle wegen Hanna. Er nimmt sich darum auch die Zeit ihre Geschichte auf zu schreiben. Nun lässt er es aber ruhen, hat dennoch Sehnsucht und Schuldgefühle. Es ist ihm wichtig die Dankesbriefe der Jewish League against Illitercicy an Hannas Grab zu bringen. Das ist auch das einzige Mal, dass er an ihrem Grab steht. 

Montag, 13. Juni 2016

Charakteristik und Steckbrief von Sophie aus der Vorleser

Bei der Lektüre von Bernhard Schlinks Roman " Der Vorleser" begegnen wir im ersten und in zweiten Teil des Buch der Figur der Sophie, die bei Michael in der Klasse ist.

Das Mädchen ist in Michaels Alter, denn sie kommt in seine Klasse, als die Mädchen in die vorher nur durch Jungs besetzte Klasse kommen. Im Gegensatz zu den anderen Jungs hat Michael ein sicheres Auftreten Mädchen gegenüber und somit auch einen guten Draht zu Sophie.

Sophie ist baunhaarig, braunäugig und hat sonnengebräunte Haut mit goldenen Häarchen auf den nackten Armen. S 64. Sie lächelt im Unterricht immer, wenn Michael sie ansieht. Seite 65. Michael führt mit Sophie Gespräche und sie gehört zur Gruppe von Menschen, mit denen er viel Zeit in seiner Freizeit verbringt. Man kann sagen, dass Michael sie zu seinem Freundeskreis zählt.  Er führt auch einige tiefgreifende Gespräche mit Sophie, öffnet sich jedoch nie vollständig ihr gegenüber. So verschweigt er auch seine Beziehung zu Hanna ihr gegenüber.

Die junge Frau scheint sehr an Michael interessiert zu sein, jedoch gelingt es ihr erst im zweiten Teil vom Buch "Der Vorleser" ihm nahe zu kommen.

Zuvor erkrankt sie für mehrere Jahre an Tuberkulose und muss lange in einem Sanatorium sein. Als sie nach drei Jahren wieder in die normale Welt zurückkehrt schläft sie schließlich mit Michael. Dieser bleibt jedoch kalt und verschlossen. Das versetzt Sophie in aufrichtiges Entsetzen:"Was ist mit dir passiert, was ist mit dir passiert." Seite 85

Sonntag, 12. Juni 2016

Charakteristik von Michaels Familie - Familie Berg

Michael wächst in einer Akademiker Familie auf. Für seine Familie ist gutes Benehmen selbstverständlich. So ist es für die Mutter ohne Frage klar, dass Michael sich bei Hanna Schmitz bedankt, als diese ihm nach seinem Erbrechen hilfreich zur Seite steht. ( Seite 41). Hanna ist gerade einmal zehn Jahre jünger als die Mutter von Michael. Dieser meint, die Mutter sei besorgt wie immer, während der Vater keine Sorge habe, wie immer ( Seite 51).

Zu Hause gibt es keine dramatischen Emotionsausbrüche. Dementsprechend erschüttert ist Michael auch, als Hanna so komplett ihre Fassung verliert. Dies geschieht während des gemeinsamen Ausfluges an Ostern, als er ihr einen Zettel mit einer Nachricht hinterlässt und fort fährt. Die Familie als unemotional zu beschreiben trifft es nicht ganz, jedoch betont Michael, dass man dort mit Gefühlen anders umgeht ( "Bei uns zu Hause weinte man nicht so." Seite 55).

Seine Eltern haben großes Vertrauen in ihn, denn sie lassen den gerade einmal 15 Jahre alten Jungen allein zu Hause, als sie in Urlaub fahren. Seite 58.

Bei einem Treffen mit Hanna kommt es dazu, dass Michael verspätet heim kommt. Obwohl er noch krank geschrieben war behauptet er weit gelaufen zu sein Seite 29. Sein älterer Bruder macht ihn dann herunter, da er sich ja nicht orientieren könne. Michael berichtet er habe sich früher mit seinem kleineren Bruder, der drei Jahre jünger ist als er immer gestritten und gerauft. Michael hat damit irgendwann aufgehört, doch seit dem nörgelt der Bruder immer an ihm herum.

Der Vater erscheint bei all diesen Familienangelegenheiten unbeteiligt. Michaels Vater ist Professor für Philosophie und Michael hat das Gefühl, dass seine Familie für ihn wie Haustiere sind ( Seite 31). Der Eindruck ist, dass das Leben seines Vaters anderswo sei ( Seite 31) und der nörgelnde Bruder, die freche kleine Schwester und er irgendwie nicht richtig wahrgenommen werden. Die Familie hat vier Kinder und scheint ansonsten in Takt zu sein.

Michael teilt sich sein Zimmer mit dem großen Bruder. Seit Michael an der Gelbsucht erkrankt ist muss dieser auf dem Sofa schlafen. ( Teil 2).

Der Vater scheint zwar unbeteidigt und hat auch einen großen Abstand zu seiner Familie, jedoch achtet er genau auf die Zwischentöne im Gespräch. So fällt ihm auf, dass Michael nicht fragt  ob er wieder zur Schule gehen könne, sondern das  Michael dies ankündigt.

Was die Auseinandersetzung von Michaels Familie mit dem Nationalsozialismus betrifft will der Vater nicht über seine Täterrolle reden. Er äußert sich nicht dazu ob er auf der Täterseite oder der Opfer Seite war und Michael weiß nur, dass der Vater auch unter massiven Nachteilen gelitten hat. So hat der aufstrebende Vater Michaels damals eine Vorlesung über Spinozza angekündigt, was genügte um ihn aus seiner Stellung als Philiosophie Dozent zu entlassen. Um seine Familie durch zu bringen wurde Michaels Vater dann Lektor in einem Verlag für Wanderkarten.

Das distanzierte Verhältnis zwischen Vater und Sohn wird auch deutlich, wenn Michael was von seinem Vater will. So vergibt der Vater seinen eigenen Kindern Termine, die sie genau wie die Studenten in seinen Sprechstunden wahrnehmen ( Seite 134) und ihn dann in seinem Arbeitszimmer aufsuchen. Diese Arbeitszimmer wirken auf Michael vertraut und fremd zugleich ( Seite 135).

Als Michael seinen Vater wegen Hannas Analphabetismus um Rat fragt ist dieser inzwischen ergraut und schlecht rasiert. Er philosophiert ausufernd über die Dinge und als sie sich verabschieden sagt er zu Michael, dass dieser sich immer an ihn wenden kann. Michael sagt er glaubte ihm nicht. Dies zeigt wie tief die Distanz zwischen Michael und seinem Vater ist. 

Freitag, 10. Juni 2016

Charakteristik Gudrun

Während seines Studiums lernt Michael Gudrun kennen. Sie ist, genau wie er, auf einer Skifreizeit. Obwohl Michael sich dort sehr merkwürdig benimmt verliebt sie sich in ihn und sie heiraten.  Michael verhält sich auf der Freizeit riskant, fährt ohne Jacke und ist auch sonst sonderbar vom Verhalten.

Gudrun heiratet ihn als er noch im Referendariat ist, sie ist Juristin wie Michael auch. Sie werden gemeinsam Referendare und er beschreibt sie als gescheit, tüchtig und loyal. Sie bekommt gebärt ihm die Tochter Julia, die Scheidung folgt als Julia gerade einmal fünf Jahre alt ist. ( Teil 3 Kapitel 2)

Sie wird nach dem Referendariat und Examen gleich Richterin ( Seite 171 ) und sieht das Michael vor seiner Verantwortung flieht und irgendwie nicht zu potte kommt. 

Donnerstag, 9. Juni 2016

Charakteristik Julia

Julia ist gemeinsame Tochter von Michael und Gudrun. Wir erfahren wenig über sie als Person. Sie leidet sehr unter den Spannungen zwischen den Eltern und ist traurig wenn Papa gehen muss. Die fehlende Geborgenheit, die durch die Trennung der Eltern entsteht macht sich auch bei ihr bemerkbar. Ihre Eltern lassen sich scheiden, als Julia gerade einmal fünf Jahre alt ist. Sie wünscht sich Harmonie. Wenn sich ihre Eltern einmal verstehen und Harmonie herrscht, schwimmt sie in der Zuwendung Beider. Sie versteht nicht was Scheidung genau heißt. ( Kapitel 3 Teil 2)

Später lebt sie im Internat und Michael möchte sie sehr gerne noch zu sich holen ( Seite 188).

Mittwoch, 8. Juni 2016

Helen, Gesina und Hilke - Michaels spätere Freundinnen

Im dritten Teil, Kapitel 2 berichtet Michael von Hannas Nachfolgerinnen. Genauer gesagt listet er die Damen auf, die er nach seiner Eheschließung als Freundin hatte. Diese sind alle samt aus dem akademischen Bereich. Ihnen gemeinsam ist ebenfalls, dass sie alle zwar mehr oder wenig interessiert zu sein scheinen an ihm, jedoch wenig von seinen traumatischen und einschneidenden Erlebnissen wissen wollen.

Während Michael in seinen Ausführungen Hanna fast ein komplettes Buch widmend bekommen diese drei Damen nur eine Seite. Nicht jeweils - pro Person. Dies zeigt schon, dass sich Michael zwar später noch Freundinnen sucht, diesen aber nicht viel Raum in seiner Lebens- und Gedankenwelt zuspricht.

Die drei Frauen finden nur Erwähnung, da er erklären möchte, dass er sich zwar Menschen ( Frauen ) anvertraute, diese aber nicht oder nur wenig zugehört haben. So ist dies auch bei diesen drei Damen der Fall.

Helen ist amerikanische Literaturwissenschatlerin. Gesina ist Psychoanalytikerin, die ihm nahelegt seine Beziehung zu seiner Mutter auf zu arbeiten und Hilke die Zahnärztin fragt ihn zwar immer wieder nach seiner Vergangenheit, jedoch vergisst sie sofort wieder was Michael ihr erzählt hat.

Wie man an seinen Ausführungen sieht hatte Michael durchaus nach Hanna noch Beziehungen, diese gehen aber in der Bedeutungslosigkeit unter. 

Dienstag, 7. Juni 2016

Michaels Mitstudenten Charakteristik

Michael ist Jura Student und wird später Rechtshistoriker. Er ist mit seinen Studienkollegen gemeinsam ein Teilnehmer des sogenannten KZ Seminars. Dieses besucht den Prozess, in welchem auch Hannas Schuld diskutiert wird und soll die Ereignisse im Gerichtssaal für den Professor des Seminars dokumentieren.

Über die Mitstudenten erfährt man wenig. Man erfährt, dass einige von Ihnen Teil der Studentenbewegung sind und das Michael sich dieser nicht zugehörig fühlt. Jedoch verbindet alle Teilnehmer des "KZ Seminars" ein sehr großes Zugehörigkeitsgefühl zu dem Seminar. Sie fühlen sich als gemeinsame Aufklärer und nehmen ihre Rolle in der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Zeit sehr ernst.



Michael fährt gemeinsam mit Leuten aus diesem Seminar zum Prozess, da dieser nicht in seiner Heimatstadt statt findet, sondern ungefähr eine Stunde Autofahrt entfernt statt findet. Im Gegensatz zu seinen Mitstudenten fährt Michael aber an jedem Prozess Tag hin. Dies führt zu einiger Verwunderung unter seinen Mitstudenten (  Teil 2 Kapitel 4  Seite 95)

Später begegnet er einige seiner späteren Studienkollegen wieder. Er trifft sie auf der Beisetzung des Professors, die auf dem Bergfriedhof statt findet. Hier wird er von seinen ehemaligen Mitstudenten auf seine Beziehung mit Hanna angesprochen. Dies bringt ihn so sehr aus der Fassung, dass er die Beerdigung fluchtartig verlässt. Aus der Aussage der Mitstudenten lässt sich klar erkennen, dass dieser eine sehr intime Beziehung zu Hanna unterhielt. 

Die Leiterin der Justizvollzugsanstallt

Die Gefängnisdirektorin ist mit dafür verantwortlich, dass Hannas Rolle in Michaels Leben sich verändert. Mit der Entlassung steht ihm nun der Wandel von einer Brieffreundin hin zu Teil in seinem Leben bevor. Die Frau beteuert, dass Michael der einzige Kontakt von Hanna nach Außen sei und somit einen wichtigen Part in Hannas Leben habe.



Sie schreibt Michael einen Brief und schildert die Angelegenheit ( Seite 181 ). Hanna ist für sie eine Herzensangelegenheit und die Direktorin setzt sich voll und ganz für Hanna ein. Auch wenn sie das nicht müsste ist es der Direktorin wichtig, dass Hanna in ihrem Leben in Freiheit gut klar kommt.

Die Direktorin gehört zu den Führungspersönlichkeiten, die ihren Vollzug modern leiten. So hat ihre Meinung in der Reform des Vollzugs Gewicht ( 181).

Sonntag, 5. Juni 2016

Der Professor ( Charakteristik)

Der Professor ist der Leiter des Seminars, welches von den Studenten als KZ Seminar zusammen gefasst wird. Er sieht in dem Prozess eine wichtige Phase der Aufarbeitung und will diese durch die Protokolle seiner Schüler dokumentiert wissen. Er selbst ist aber weniger häufig bei den Prozesstagen zugegen.

Rechtlich kommt auch die Frage nach der rückwirkenden Bestrafung auf. Also ob man jemanden dafür verurteilen kann etwas zu tun was unter den damalig geltenden Rechtsnormen nicht nur rechtmäßig, sondern auch vorgeschrieben war.

Der Professor selbst ist ein älterer Herr, der aus der Emigration zurück gekehrt ist. Er bleibt in der Rechtswissenschaft ein Außenseiter. Doch er hat großes Interesse am Prozess. Die Studenten sollen alles sehr genau in Protokollen festhalten, damit er den Prozess lückenlos verfolgen und auswerten kann. ( Teil 2 Kapitel 2).

Als Michael sich im Examen befindet stirbt der Professor. Michel stellt fest, dass er ihm nicht besonders nah war. Die Beerdigung findet auf dem Bergfriedhof statt und hier trifft er auch ehemalige Kommilitonen wieder, die ihn auf sein Interesse an Hanna ansprechen. Seite 168 Teil 3 Kapitel 2+

Samstag, 4. Juni 2016

Charakteristik der Richter

Wir begegnen dem Vorsitzenden des Geichts im zweiten Teil von "Der Vorleser". Das Buch befasst sich ja unter anderem mit der Aufarbeitung der deutschen Schuld im zweiten Weltkrieg. Dies geschieht auch gerichtlich. Da nimmt der Richter eine wichtige Position ein, wenn es darum geht die Schuldverhältnisse zu analysieren.

Perspektive

Wir sehen die Geschichte von Michael und Hanna ja durch Michaels Augen. Dieser ist keineswegs ungebildet, wenn es um die Frage der juristischen Fragestellungen geht, sondern hat sich im Rahmen seines Studiums bereits zum Beginn des Prozesses mit rechtlichen Fragen befasst. Schlink selbst ist auch vom Fach. Der Jurist und Autor wird darum eine ganz andere Perspektive auf einen solchen Prozess haben, als dies bei Laien der Fall sein könnte.


Hierzu muss noch erwähnt werden, dass Michael dem Richter also auf der Ebene des Kollegen begegnet und weniger auf der Ebene des neutralen Beobachters.

Der Richter im Gerichtssaal

Der Vorsitzende des Gerichts wirkt einsilbig und gelegentlich irritiert Seite 92. Wenn er eine Äußerung für ärgerlich oder obstruktiv hält übergeht er diese oder erwidert Sätze die mit "Sie meinen also, dass...", "sie wollen also sagen, dass.." beginnen.

Wie alle am Prozess teilhabenden Funktionäre stumpft auch er im Verlaufe der Verhandlung ab. Die Grausamkeiten die geschildert werden betreffen ihn nicht mehr so sehr wie dies am Anfang der Fall war ( Seite 98).

Hanna stell ihm die Frage was er an ihrer Stelle gemacht hätte. Er äußert sich klar, wenn auch etwas ungeschickt auf dies ungewöhnliche Frage Seite 107. Hierbei entbehrt er eine differenzierte Betrachtung der Ereignisse, sondern  beschränkt sich darauf zu erklären was er für moralisch richtig hält. Sicher war er als Richter auch überrascht so etwas gefragt zu werden, denn es ist in deutschen Strafprozessen nicht üblich, dass die Angeklagten Fragen an den Richten richten.  Der Richter beantwortet Hannas Frage danach was er gemacht hätte damit, dass es Sachen gibt auf die man sich einfach nicht einlassen darf - auch wenn es Laib und Leben kostet.

Ansonsten geht der Richter seinen Aufgaben nach. Bis auf seine Reaktionen wenn er irritiert ist kommt er seiner Aufgabe der Wahrheitsfindung nach. Er stellt vorsichtig Fragen und hinterfragt auch alle Aussagen der Angeklagten Seite 119.

Der Richter im Gespräch mit Michael

Im Gerichtssaal macht der Richter einen hochnäsigen Eindruck ist voller Distanz und wird von Michael fast schon als unsympatisch dargestellt. Dies ändert sich jedoch als der Richter mit Michael ein Gespräch in seinem Geschäftszimmer hat. Da ist er freundlich und zugewandt und bemüht sich Michael zu helfen.

In der Abgeschiedenheit und Sicherheit seines Amtszimmers wirkt der Richter nun auch nicht mehr so unmenschlich und unnahbar wie dies im Gerichtssaal der Fall war. 

Freitag, 3. Juni 2016

Die anderen Angeklagten

Neben Michael stehen im Prozess auch noch vier weitere Frauen vor Gericht. Diese sollen im Frühjahr 1944 ins kleine Außenlager versetzt worden sein. Die vorherigen Wärterinnen sind bei einer Explosion in einer Fabrik ums Leben gekommen. ( Seite 101 ).

Den Frauen, inklusive Hanna, die alle Wärterinnen in Auschwitz waren, wird vorgeworfen, dass sie an Selektionen teilgenommen haben. Außerdem wird ihnen zu Last gelegt bei dem sogenannten Todesmarsch, der bei der Räumung des Lagers erfolgte, die Gefangenen in eine Kirche gesperrt zu haben. Als diese  im Bombenhagel in Flammen auf ging starben fast alle der darin eingesperrten Frauen. Das Gericht klärt nun, ob die Frauen durch ein beherztes Eingreifen der damaligen Aufseher gerettet worden wären.

Die Mitangeklagten regen sich über Hanna auf, denn diese beharrt stur und steif auf ihren Standpunkten und macht Zugeständnisse wenn sie es für richtig hält. Zudem streitet Hanna dann Sachverhalte ab, wenn sie sich zu Unrecht beschuldigt sieht. dies missfällt den anderen Angeklagten. Besonders auffallen ist, dass Hanna sagt es hätte keine Chance gegeben die Frauen und Gefangenen zu retten Seite 110.

Die anderen Angeklagten versuchen sich heraus zu reden und verhalten sich weitaus taktischer als Hanna. So begründen sie, dass sie nicht aufschießen konnten damit, dass sie durch den Einschlag der Bombe verwundet worden sind. Dies lässt sich jedoch durch die Listen der Kranken- und Verwundetentransporte widerlegen.

Donnerstag, 2. Juni 2016

Charakteristik die Tochter und die Mutter

Während des Prozess hört Michael zum ersten Mal von den Greultaten seiner ehemaligen Liebhaberin. Diese ist mitverantwortlich für den Tod von unzähligen Leuten und die Zeuginnen, welche von Schlink mit Mutter und Tochter benannt werden, berichten als einzige Überlebende von den Vorkommnissen.

Die Tochter und die Mutter sind die einzigen Überlebenden, die es schafften dem Inferno zu entkommen. Sie überlebten den Brand in der Kirche wo sie sich auf der Empore versteckten und dort ausharren musste, bis da Hilfe kam.

Als Zeugen werden die beiden vor Gericht vernommen, wobei nur die Tochter vor Gericht erscheint, die Mutter verbleibt in Israel, wo sie dann von dem Gericht vernommen wird ( Seite 102). Die Tochter hat über das Geschehene ein Buch geschrieben, dieses liegt zum Zeitpunkt des Prozesses aber nur in englischer Sprache vor. Seite 114. Das Lager sei die letzte Station nach Auschwitz gewesen und in vielerlei Hinsicht ein Fortschritt. Hier gab es Essen, leichtere Arbeit und nur sechs Frauen in einer Baracke. Doch auch hier gab es Selektionen. Sie mussten auch, als die Allierten Truppen kamen, das Lager in einem sogenannten Todesmarsch räumen. Doch die Zeugen vermerkten, dass man dies treffender mit Todesgalopp bezeichnen könnte, da alles sehr schnell gehen musste.

Zu den Vorfällen in der Kirche äußert sich die Tochter sehr differenziert. Sie sagt, dass es ihren Mitgefangenen möglich gewesen wäre ihr Leben zu retten, wenn nur alle der Gefangenen Frauen sich gegen die verschlossene Tür gestemmt hätten. Dann wäre diese sicher aufgegangen. Seite 117.



Nach dem Tod von Hanna nimmt Michael die Reise in die USA auf sich, um das Geld von Hanna der Überlebenden zu Gute kommen zu lassen.  Diese lebt nun in New York in einer kleinen Straße nahe des Central Parks. Seite 199. Sie ist freundlich aber distanziert, als Michael erscheint und serviert ihm Tee. Sie unterhalten sich auch über seine Beziehung zu Hanna Schmitz. Sie erkennt klar, dass Michael durch die Beziehung mit Hanna nachhaltig und zu seinem Nachteil geprägt wurde und sieht in Hanna eine Sexualstraftäterin. Zudem fand sie Hanna in ihrer Zeit in Haft brutal ( Seite 201 / 202).



Die Tochter ist weniger erfreut, als sie von Hannas Spende erfährt. Sie fragt zwar interessiert nach um welche Summe es sich handelt, ist jedoch nicht gewillt das Geld anzunehmen, aus Furcht Hanna Absolution zu erteilen. Dennoch stimmt sie zu das das Geld von Hanna einer Institution für Analphabeten zu Gute kommt, sogar im Namen von Hanna Schmitz. Diese Organisation sollte aber jüdisch sein. Seite 204

Mittwoch, 1. Juni 2016

Charakteristik Der Fahrer, der Michael zum Konzentrationslager fährt

Wir begegnen der Nebenfigur im zweiten Teil, als Michael beschießt sich selbst auf den Weg in das Konzentrationslager zu machen. Hier wird er von einem Mann gefahren, dessen Namen nicht genannt wird. Er ist aber dennoch erwähnenswert, da sich zwischen ihm und Michael ein Gespräch vollzieht, welches wiederum ein Schlaglicht auf die Gesamte NS Zeit und die Fragen nach Schuld, Schuldgefühlen und unabwendbaren Ereignissen wirft. 

Aussehen
Der Fahrer "war mittleren Alters, hatte ein hageres Gesicht, ein dunkelrotes Mutter- oder Brandmal an der Rechten Schläfe und strähnig gekämmtes, akkurat gescheiteltes schwarzes Haar." Seite 144

Verhalten

Michael trampt ins Konzentrationslager Struthof und auf dem Weg begegnet er auch jenem Fahrer.
Dieser fährt vorsichtig und sah konzentriert auf die Straße ( Seite 144)

Dieser verstummt plötzlich inmitten einer lebhaften Unterhaltung, als er erfährt wohin Michael will. Dies ist Michael zunächst nicht begreiflich ( Seite 144 Teil 2 Kapitel 14).

Seine Aussagen

Der Fahrer stellt fest, dass Michael ins Konzentrationslager fährt um zu verstehen warum Menschen so furchtbare Sachen machen. Dabei klang er ein wenig ironisch. Seite 145. Er sagt nicht aus, sondern fragt zunächst nur was Michael sagen will. Dabei fragt er ob es so unbegreiflich sei, dass so viel gemordet wird, weil die Leute in den Lagern ihren Mördern Nichts getan haben. Seite 145. Er vergleicht die Mörder in den KZs mit den Henkern. Diese hassen ihre Opfer ebenfalls nicht und richten sie doch hin Seite 146.

Er erklärt, dass ein Henker nicht aus Hass oder aus Rache mordet, sondern weil dies seine Pflicht ist. Auch die Befolgung von Befehlen lässt der Fahrer nicht als Begründung gelten, denn er beharrt darauf, dass der Henker mordet da dies seine Arbeit sei.

Der Fahrer nimmt Michaels mögliche Meinungen voraus Er beruft sich auch auf die Würde des Menschen und das Mitgefühl, als Michael nichts erwidert. Zudem fragt er Michael ob dieser  nach der Erfurcht vor dem Leben fragt Seite 146.

Michaels Reaktion

Michael selbst sagt zunächst zu den Ausführungen des Fahrers nicht viel. Er hört sich das an und ist aber empört und hilflos ( Seite 146 ). Er ist auch sprachlos, sucht nach Wörtern und Sätzen, welche dem Fahrer die Sprache verschlagen Seite 146.

Erst als der Mann über das Foto spricht ( siehe das Foto ) bricht es aus Michael heraus. Er fragt den Mann: "Waren Sie das?...". Dieser ist dann schockiert, zeigt körperliche Reaktionen ( er wird blaß ) und wirft Michael aus dem Wagen " Raus" Seite 147,

Das Foto

Schließlich berichtet der Mann von sich aus von einer Fotografie. Dort seien Erschießungen von Juden in Rußland zu sehen. Diese würde die nackten Juden aufgereiht in einer langen Reihe zum Teil am Rande einer Grube zeigen. Hinter ihnen schießen die Soldaten ins Genick. Die Szenerie im Steinbruch beobachtet ein Offizier, der auf einem Sims an der Wand sitzend eine Zigarette raucht. Der verdrießliche Ausdruck in seinem Gesicht könnte daher kommen, dass es ihm nicht schnell genug geht, aber er hätte auch etwas zufriedenes im Gesicht. Das Töten der Juden sei sein Tagwerk und der Feierabend stehe bevor.

Der Ausdruck

Der Fahrer lässt Michael nicht Fragen stellen, sondern er selbst stellt die Fragen von denen er vermutet dass Michael sie stellen will. Er nimmt auch die vorhandenen Rechtfertigungen, welche die Täter in der NS Zeit oft gebrauchten, um sich von Schuld frei zu sprechen und entkräftet diese. Ohne jedoch eine Schuld oder Reue  zu zeigen oder von den Tätern zu erwarten.

Er wundert sich, dass Michael nicht widerspricht ( "Kein aber" Seite 146) und nimmt Michaels mögliche Argumente wiederum voraus.


















































































































































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